Rom, 1946 nach der Befreiung vom Faschismus. Delia ist die Frau von Ivano und Mutter dreier Kinder. Zwei Rollen, in die sie sich voller Hingabe fügt. Obendrein bessert sie die Haushaltskasse mit vielen kleinen Hilfsarbeiten auf, um die Familie über Wasser zu halten. Ivano hingegen fühlt sich berechtigt, alle daran zu erinnern, wer der Ernährer ist. Nicht nur mit Worten. Körperliche und psychische Gewalt gehören für Delia zum Alltag. Bis ein mysteriöser Brief eintrifft, der ihr den Mut gibt, alles über den Haufen zu werfen und sich ein besseres Leben zu wünschen, nicht nur für sich selbst …
Cortellesis Regiedebüt proklamiert keinen Feminismus mit erhobenem Zeigefinger, sondern erzählt von den vielen kleinen Schritten auf dem langen Weg zur Emanzipation. Im Genre wechselt sie dabei immer wieder zwischen Drama und Komödie. Es ist ein lakonischer, schulterzuckender Humor, mit dem die Frauen in dieser repressiven Zeit unter dem Radar tyrannischer Männer zusammenhalten, eine leichte, geradezu beiläufige weibliche Solidarität angesichts der Übermacht des Patriachats mit seinen überkommenen Rollenvorstellungen. Vorstellungen, die sich bis heute halten.
ITA 2023 / 118 Min., DF
Regie: Paola Cortellesi
Mit: Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea, Romana Maggiora Vergano, Emanuela Fanelli u. a.
Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Gespräch unter der Leitung von MMag.a Ingrid Tschugg mit folgenden Expertinnen statt.
- Mag.a, Selma Yildirim, Abgeordnete zum Nationalrat
- Mag.a Eva Pawlata, Landesrätin
- Mag.a Verena Elvira Hauser, Klinische Psychologin, Leiterin Gewaltschutzgruppe KH St. Johann in Tirol, „Dr. Viola ist hier“
- Andreas Schramböck, M.A., Sozialarbeiter, Männerberatung Mannsbilder Tirol
Thematisiert werden die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen umfassen die Zeit zwischen dem 25. November – dem internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden – und dem 10. Dezember – dem internationalen Tag der Menschenrechte. Dieser Aktionszeitraum wird weltweit genutzt, um das Ausmaß und die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt gegen Frauen zu thematisieren und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen als fundamentale Menschenrechtsverletzung nachhaltige Folgen für die Betroffenen selbst, aber auch für die gesamte Gesellschaft hat.
Diese Veranstaltung findet mit Unterstützung der SPÖ-Frauen Tirol, der SPÖ-Frauen Bezirk Kitzbühel und dem Renner Institut statt.
* 50% Ermäßigung für Menschen mit Behinderung und deren Begleitperson