Ein Dokumentarfilm über den geplanten Ausbau Kraftwerk Kaunertal, die Wasserkraft in Tirol und die Frage: Machen wir alles richtig in der Energiewende?
Die letzten wilden Flüsse der Alpen sind in Gefahr, da ihre Nutzung für die Energiegewinnung immer weiter voranschreitet. Insbesondere in Tirol steht die Wasserkraft kurz vor dem Totalausbau. Es gibt kaum einen Bach oder Fluss in Tirol, der noch nicht energiewirtschaftlich genutzt und beeinträchtigt ist. Und auch die letzten intakten Flüsse und alpinen Naturräume sollen für die Energiegewinnung geopfert werden – und das alles inmitten einer spürbaren Biodiversitätskrise und Klimakatastrophe.
Der Filmemacher Harry Putz erkundet das naturbelassene hochalpine Platzertal, das nach den Plänen des Tiroler Landesenergieversorgers TIWAG zu einem Speichersee aufgestaut werden soll. Er befragt Betroffene, Expert:innen und Umweltschützer:innen zum Ausbauprojekt und den zu erwartenden Folgen. Der geplante Ausbau des Kraftwerks Kaunertal ist das größte Wasserkraftprojekt Mitteleuropas der letzten Jahrzehnte. Mit mehreren Speicherseen, Krafthäusern, Tunneln und Staumauern soll es sich über die kompletten Ötztaler Alpen erstrecken. Diese Eingriffe würden auch die Ötztaler Ache unwiderruflich verändern – den letzten großen Gletscherfluss Österreichs, der noch nicht massiv durch energiewirtschaftlich Nutzung beeinträchtigt ist. Bis zu 80 Prozent des Ötztaler Wassers sollen aus dem Tal ausgeleitet werden.
‚Bis zum letzten Tropfen’ stellt die Fragen: Was ist eine Zukunft ohne wilde Flüsse? Ist das Opfern unberührter Naturräume für die Energiegewinnung noch vertretbar? Und ist der weitere Ausbau der Wasserkraft überhaupt zielführend im Kampf gegen die Klimakrise? Harry Putz möchte die Zuschauer:innen für die Dringlichkeit der Situation sensibilisieren und erzählt die Geschichte einer Bewegung zum Schutz der letzten wilden Flüsse und alpinen Naturräume Tirols.
Ö 2023; 30 Min.
Regie: Harry Putz
Mit: Harry Putz, Marianne Götsch, Michael Reischer, Leopold Füreder, Reinhard Scheiber u. a.