Bleu, nicht Blue. Das macht einen Unterschied. Denn es geht nicht um die Traurigkeit des großen Gefühls, sondern um die Melancholie der feinen Klänge. Seit mehr als zwei Jahrzehnten sind ihr Lorenz Raab, Ali Angerer und Rainer Deixler auf der Spur. Lorenz Raabs Trompete, zuweilen auch das Flügelhorn, fühlt sich in der Welt der Klassik ebenso zuhause wie in den Clubs der langen Nächte. Mit dem Ton eines erfahrenen Künstlers holt Raab gerne ein wenig aus, verweilt an bedeutsamen Stellen, um dann gemessenen, aber bestimmten Schritts sein Ziel zu erreichen. Ali Angerer hingegen ist bereits in der Wahl seiner Instrumente ein Dompteur der Widersprüche. Auf der einen Seite steht die Tuba, tief und wuchtig, ein Klangkörper der mühelos nach dem Raum greift und ihn beherrscht. Auf der anderen kontert er mit einer elektrischen Dulcimer, die als Bordunzither mit schwirrenden, fragilen Saitenklängen den Bandsound transparent wirken lässt und außerdem mit ein wenig synthetischer Erweiterung auch dezente, überraschende Effekte zulässt. Rainer Deixler schließlich versteht sich als Pulsgeber, weniger als Rhythmusknecht. Sein Schlagzeug bevorzugt hintergründige Akzente, Beckensounds und ungewöhnlich geschlagene Trommeln, die der Musik einerseits Struktur verleihen, sich darüber hinaus aber als Textur verstehen, die die Melodien umfängt und ihr eine Basis zur räumlichen Entfaltung gibt.
Lorenz Raab – trumpet, flugelhorn
Ali Angerer – tuba
Rainer Deixler – drums, percussion